„Kreidezähne“ werden im Fachjargon als „MIH-Zähne“ bezeichnet. MIH steht für Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation und stellt eine entwicklungsbedingte Erkrankung der Zahnhartsubstanz dar. Doch was genau sind und wie erkennt man Kreidezähne? Was sind Ursachen und wie lassen sie sich behandeln?
Was sind Kreidezähne und wie erkenne ich sie?
Kreidezähne sind für viele Eltern ein Alptraum. Es handelt sich dabei um einen Zahnschmelzdefekt, welcher in der Regel auf den Molaren (Backenzähnen) und den Inzisiven (Schneidezähnen) auftritt. Symptome für Kreidezähne sind:
- gelblich-bräunliche scharf abgegrenzte Flecken auf den Zähnen
- Furchen auf der Zahnoberfläche
- fehlende Zahnhöcker
- abgeplatzter Zahnschmelz
- Schmerzen beim Zähneputzen
- Empfindlichkeit beim Verzehr von Heißem oder Kaltem
Ursachen für Kreidezähne
Bei hypomineralisierten Zähnen ist der Prozess des Zahnschmelzaushärtens (durch Kalzium und Phosphat) gestört und der Zahnschmelz bleibt weiterhin weich. Woran das liegt, konnten Forscher bisher noch nicht abschließend klären. Neben erblicher Veranlagung können aber auch folgenden Ursachen verantwortlich sein:
- Erkrankungen des Kindes in den ersten vier Lebensjahren (vor allem Windpocken, Masern oder Bronchitis und Asthma)
- Antibiotikagaben in den ersten drei Lebensjahren
- Erkrankungen der werdenden Mutter während der Schwangerschaft
- Sauerstoffmangel oder andere Komplikationen bei der Geburt
- Vitamin-D-Mangel des Kindes oder der Mutter
- Nierenerkrankungen
- Weichmacher in Kunststoffen
- Dioxine
Behandlung von Kreidezähnen
Bemerken Sie Symptome, sollten Sie sofort einen Zahnarzt konsultieren! Leider gibt es bisher noch keine Heilung für diese Krankheit, weswegen es essentiell ist, den Krankheitsprozess möglichst frühzeitig zu stoppen. Entscheidend sind regelmäßige Termine beim Zahnarzt, welche, je nach Schwere, alle drei bis sechs Monate stattfinden sollten. Die Therapie passt der Zahnarzt an das Kind und den Zustand der Zähne an. Dabei geht es vor allem darum, die Zähne vor Karies zu schützen und Schmerzen zu lindern. Folgende Maßnahmen stehen dabei im Vordergrund:
- Intensivprophylaxe
- regelmäßige Fluoridierung mit hochkonzentriertem Fluoridlack
- Fissurenversiegelung
- Füllungen oder Verkronungen sofern notwendig
- in schweren Fällen Ziehen des betroffenen Zahns